Geschäftsentwicklung der VR Bank Lahn-Dill im Jahr 2023

VR Bank Lahn-Dill zieht positive Bilanz

Beim Pressegespräch am 30.01. 2024 zog das Vorstandsteam der VR Bank Lahn-Dill ein positives Fazit für das abgelaufene Geschäftsjahr. Einmal mehr hat die VR Bank nach Einschätzung des Vorstandssprechers ihren genossenschaftlichen Auftrag zuverlässig erfüllt. „Wir profitieren von dem Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden sowie von den kontinuierlichen Entscheidungen der Vergangenheit.“, so Klaus Königs. Er ist sich sicher: „Unsere individuelle Beratung hat sich bewährt. Zudem haben wir diverse strukturelle Weiterentwicklungen durchgeführt, deren Ergebnis wir nunmehr sehen. Wir sind stolz auf unser Team aus 330 Mitarbeitern und Auszubildenden.“


Geschäftsentwicklung 2023

  2022
2023 Veränderung Veränderung  
  Mio €
Mio € in Mio € in %
Bilanzsumme 2.238
2.290
52 2,3
Betreutes Kundenvolumen 4.695
4.930
235 5,0
Kundenvolumen Einlagen 3.017 3.209
192 6,4
davon VR Bank Lahn-Dill 1.815
1.842
27 1,5
davon Gen. FinanzGruppe 1.202
1.367
165 13,7
Kundenvolumen Kredite 1.680

1.721

 

41 2,4
davon VR Bank Lahn-Dill 1.477 1.516 39 2,6
davon Gen. FinanzGruppe 203 205 2 1,0
         
Neukreditgeschäft 380
260 -120 -31,6
davon VR Bank Lahn-Dill 351 240 -111 -31,6

davon genossenschaftliche

Finanzgruppe

29 20 -9 -31,0

Mitglieder und Mitarbeiter

  2022 2023
  Anzahl
Anzahl
Mitglieder 46.098 46.366
     
Mitarbeiter/-innen 334
330
- davon Auszubildenden/Praktikanten 19 20
     
Filialen (ohne SB Filiale) 20
20
  2022 2023
     
Spenden
183.490

188.500

 
Davon über Crowdfunding 34.720 € 23.680 €
Online-Girokonten 40.968 43.244
     

Bilanzsumme und betreutes Kundenvolumen steigen

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 52 Mio. Euro oder 2,3 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro.

Das betreute Kundengeschäftsvolumen, welches neben den bilanzwirksamen Kundengeldern auch das Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft berücksichtigt, stieg um 5% oder 235 Mio. Euro auf 4,93 Milliarden Euro.

Kundeneinlagen – festverzinsliche Geldanlagen gefragt

„Seitdem wir wieder Zinsen anbieten können, sind unsere Festgelder wieder sehr beliebt“, erläutert Königs. Tausende von Kunden haben von dieser beliebten Anlageform im vergangenen Jahr Gebrauch gemacht, allein über 5.000 Onlineabschlüsse verzeichnete die Bank.

Die Wertpapieranlagen sind inkl. der Kursgewinne um 172 Millionen Euro gestiegen. Die Einlagen wuchsen insgesamt um 6,4% auf 3,21 Milliarden Euro.

 

Wertpapiere – wichtige Säule im Anlagegeschäft

2023 war ein deutlich besseres Anlagejahr als 2022. Die Märkte haben sich eindrucksvoll erholt. Dementsprechend konnte für die Kundendepots mehrheitlich eine gute Wertentwicklung erzielt werden.

Neben Aktien, Investmentfonds und Zertifikaten haben auch festverzinsliche Wertpapiere in ihrer Bedeutung als Anlagealternative aufgeholt. Auch das monatliche Sparen in Investmentfonds ist nach wie vor beliebt. Gut 3.400 neue Verträge wurden mit den Kunden vereinbart.

„Trotz Zinswende liegt unser Beratungsschwerpunkt nach wie vor auf einer ausgewogenen Vermögensstruktur“, erläutert Königs, „persönliche Beratung durch unsere Beraterinnen und Berater ist die beste Voraussetzung für den Aufbau von Vermögen."

Firmenkundengeschäft ist Basis des Kreditwachstums

Die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen ging aufgrund gestiegener Zinsen sowie höherer Energie- und Materialpreise zurück. Während die privaten Haushalte im vergangenen Jahr zurückhaltender waren, erwies sich die Nachfrage der Firmenkunden nach Finanzierungen stabiler.

Insgesamt hat sich die rückläufige Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt. Das Volumen der bilanziellen Kredite stieg um 39 Mio. Euro oder 2,6%. Das Neukreditgeschäft liegt mit 240 Millionen Euro rund 31% unter den Zusagen im Vorjahr.

Zinsergebnis im Aufwärtstrend

Das Zinsergebnis erhöhte sich um 5,61 Mio. Euro oder 17,3 Prozent auf 38,44 Mio. Euro. „Infolge der Zinswende bekommt unser Hauptergebnisträger, das Zinsergebnis, wieder Aufwind“, so Klaus Königs. „Mit der Stabilisierung des Zinsniveaus haben sich auch Spielräume für eine höhere Verzinsung der Kundeneinlagen ergeben“, erläuterte er.

Der Provisionsüberschuss blieb mit 17,86 Mio. Euro stabil. Ein bedeutender Anteil kam aus dem Zahlungsverkehr, dem Wertpapiergeschäft und aus der Vermittlung von weiteren Finanzprodukten wie z.B. Versicherungen.

Verwaltungsaufwendungen steigen

Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 33,11 Mio. Euro 8,7% über dem Vorjahreswert. „Grund waren höherer Kosten für die Instandhaltung und Modernisierung bankeigener Immobilien, allgemeine Preissteigerungen sowie gestiegene IT-Aufwendungen.“, weiß Steffen Simmer zu berichten.

Betriebsergebnis vor Bewertung steigt um 14,3%

Wurde das Ergebnis des Jahres 2022 durch kurzfristige und gegenläufige Effekte belastet, wurden diese temporären Einflüsse in 2023 wieder aufgeholt. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um 2,93 Mio. Euro auf 23,48 Mio. Euro.

Bewertungsergebnis normalisiert

Das Ergebnis aus der Bewertung von Forderungen und Wertpapieren hat sich normalisiert. Ursache hierfür waren vor allem Wertaufholungen bei den Eigenanlagen nach erhöhten Wertkorrekturen im vergangenen Jahr. Diese waren infolge der deutlich gestiegenen Kapitalmarktzinsen 2022 erforderlich geworden. Die Risikovorsorge für möglicherweise ausfallende Kredite plant die VR Bank Lahn-Dill weiterhin vorsichtig.

Eigenkapitalstärkung geplant

„Das Ergebnis ermöglicht uns eine angemessene Stärkung unseres Eigenkapitals.“, freut sich Vorstandsmitglied Steffen Simmer „Wenn wir unser Kundengeschäft ausweiten wollen, brauchen wir auch zukünftig vor dem Hintergrund ständig steigender regulatorischer Anforderungen eine mehr als ausreichende Kapitalausstattung. Dafür sind gute Ergebnisse die Grundlage“.

Mitgliederanzahl steigt

Von den Vorteilen einer Mitgliedschaft bei der VR Bank Lahn-Dill profitieren zum Stichtag 31.12. 46.366 Personen. „Wir wollen in den nächsten 5 Jahren unser 50.000 Mitglied begrüßen“, fasst Ralph-Uwe Orth die Zielsetzung dieser wichtigen Kennzahl zusammen.

Gesellschaftliches Engagement für die Region weiter ausgeweitet

Uns liegt die Förderung der Region besonders am Herzen. Neben rund 189 TEUR an Spenden an gemeinnützige Vereine, Einrichtungen oder Institutionen wurden Vereinsveranstaltungen noch mit rund 65 TEUR an Sponsoringgeldern unterstützt.  „Insbesondere unsere Crowdfunding-Plattform erfreut sich zunehmender Beliebtheit.“, freut sich Klaus Königs.

Persönliche Kundennähe auf allen Kanälen

Der Trend zum digitalen Banking ist ungebrochen. Pro Monat verzeichnet die VR Bank über 650.000 Anmeldungen in Ihrem Online-Banking, davon erfolgen rund 75% über die VR BankingApp. Die höchsten Wachstumsraten der Anmeldungen sind bei den über 66-jährigen auszumachen.

„Auch, wenn unsere Kundinnen und Kunden unsere digitalen Angebote schätzen, legen sie trotzdem großen Wert auf die persönliche Beratung“, sagte Vorstandsmitglied Ralph-Uwe Orth.

Nach wie vor hat die Präsenz in der Region, die persönliche und telefonische Erreichbarkeit für die VR Bank Lahn-Dill eine hohe Bedeutung. Ziel ist, alle Kontakt- und Kommunikationskanäle zum Vorteil der Kunden miteinander zu verknüpfen. „Der Kunde entscheidet, wann und auf welchem Kanal er welche unserer Leistungen nutzen möchte. Wir sind in jedem Fall für ihn da – in unseren Filialen, am Telefon oder digital“, verspricht Ralph-Uwe Orth.

Im Filialgeschäft setzt die VR Bank künftig auf ein neues Konzept. „Unsere Filialen der Zukunft kombinieren innovative und traditionelle Ansätze. Der Schwerpunkt wird auf der persönlichen Beratung und einem ganz neuen Serviceerlebnis liegen“, berichtet Ralph-Uwe Orth.

In Herborn wurde im Januar die erste Filiale der Zukunft eröffnet. Das Beratungscenter in Haiger wird derzeit umgebaut und im zweiten Quartal in eben dieser künftigen Struktur wiedereröffnet.

„Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zur Region“, ergänzt Steffen Simmer.

Ausblick

Der Vorstand blickt „optimistisch“ auf das neue Jahr: „Die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt wird sich aus unserer Sicht in der zweiten Jahreshälfte wiederbeleben. Auch aus der Wirtschaft wird es weitere Investitionsimpulse geben. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels rechnen wir beispielsweise mit Investitionen in die Automatisierung von Produktionsprozessen und die Anwendung von KI, ebenso wie in die Energieeffizienz, um sich CO2-neutral aufzustellen.“

 

 „Wir schließen uns den Prognosen der Deutschen Bundesbank an, laut der sich die deutsche Wirtschaft – mit Verzögerung – erholen wird und 2024 wieder Fahrt aufnimmt“, fasste Vorstand Klaus Königs zusammen. Demnach werde Deutschland „wachsen, aber nicht Europas Klassenbester werden“. Als Treiber für Investitionen sieht er vor allem das Thema Nachhaltigkeit. „Hier muss die Politik aber mit Augenmaß agieren: Zu viel bürokratischer Aufwand in der Finanzierung schreckt Unternehmen ab, Geld für grüneres Wirtschaften auszugeben. Ohne Bankkredit wird die Transformation im Energiebereich aber nicht gelingen“, betonte Königs.

 

Auch auf Führungsebene sieht man sich für die Zukunft gut aufgestellt. Wie bereits angekündigt, wird Vorstandsmitglied Ralph-Uwe Orth zum 30.04.2025 aus dem Vorstand ausscheiden. Die Geschäftsleitung wird ergänzt durch Guido Elbrecht. Dieser wird zum 01.04. zunächst als Generalbevollmächtiger in die Bank eintreten und voraussichtlich zum 01.10.2025 in das Vorstandsgremium aufrücken.