Geschäftsentwicklung der VR Bank Lahn-Dill im Jahr 2022

VR Bank Lahn-Dill meistert Herausforderungen des Jahres 2022

„Für die VR Bank Lahn-Dill war 2022 aufgrund der Zeiten- und Zinswende ein herausforderndes Jahr, welches unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut gemeistert haben“. So lautet das Fazit des Vorstandes beim Gespräch mit der heimischen Presse am 02.02.2023.

„Die VR Bank Lahn-Dill ist die Stütze der heimischen Wirtschaft und steht Ihren Kunden auch in Krisenzeiten zur Seite.“  Mit diesem Leitsatz ist es der VR Bank auch im Jahr 2022 gelungen, die Region Lahn-Dill zu stärken.


Geschäftsentwicklung 2022

  2021
2022 Veränderung Veränderung  
  Mio €
Mio € in Mio € in %
Bilanzsumme 2.218
2.237
19 0,9
Betreutes Kundenvolumen 4.626
4.697
71 1,5
Kundenvolumen Einlagen 3.044 3.017
-27 -0,9
davon VR Bank Lahn-Dill 1.797
1.815
18 1,0
davon Gen. FinanzGruppe 1.247
1.202
-45 -3,6
Kundenvolumen Kredite 1.582

1.679

 

97 6,1
davon VR Bank Lahn-Dill 1.388 1.477 89 6,4
davon Gen. FinanzGruppe 194
203 8 4,2
         
Neukreditgeschäft 371
380
9
2,4
davon VR Bank Lahn-Dill 334 351 17 5,2

davon genossenschaftliche

Finanzgruppe

37 29 -8 -22,7

Mitglieder und Mitarbeiter

  2021 2022
  Anzahl
Anzahl
Mitglieder 46.108 46.212
     
Mitarbeiter/-innen 341
334
- davon Auszubildenden/Praktikanten 24 19
     
Filialen (ohne SB Filiale) 21
20
  2021 2022
Bilanzielles Eigenkapital in Mio € 257
263
     
Spenden
176.000

183.490

 
Online-Girokonten 38.237 40.968
     

Crowdfunding im Jahr 2022

  2022
Unterstützte Crowdfunding Projekte 16
   
Spende an die Crowdfunding Projekte durch die Bank

34.720 €

   

Zeiten- und Zinswende birgt Chancen und Risiken

Während sich die Einflussfaktoren aus der Coronapandemie langsam reduzierten, dominierten Energiekrise, rasant steigende Inflationsraten und erhebliche Sprünge im Zinsniveau in Folge des Ukrainekrieges das Tagesgeschäft. Bedingt durch die deutliche und für jeden spürbare Inflationsentwicklung reagierte die EZB in 2022 mit mehreren Zinserhöhungen.

„Dies und die steigenden Materialkosten stellten viele Bauwillige sowie die Firmenkunden vor Herausforderungen. Auch spüren wir die durch steigende Kosten ausgelöste geringere Sparfähigkeit und einen erhöhten Liquiditätsbedarf bei unseren Kundinnen und Kunden“, führt Klaus Königs, Sprecher des Vorstandes, aus.

„Die jüngsten Zinsanstiege sind auf mittel- und langfristige Sicht jedoch auch positiv zu bewerten. Sie geben uns Spielraum, unseren Sparern wieder eine Verzinsung zu zahlen“.  verdeutlicht Königs.

Trotz dieser andauernden, aber auch neuen Unsicherheiten sind die Vorstände Klaus Königs, Steffen Simmer und Ralph-Uwe Orth mit dem Geschäftsjahr zufrieden.

Zufriedenstellendes Geschäftsergebnis - betreutes Kundenvolumen steigt um 74 Mio. EUR

Die detaillierten Geschäftszahlen des vergangenen Jahres erläutert Klaus Königs wie folgt: „Unser betreutes Kundenvolumen konnten wir um 74 Mio. EUR auf 4,697 Mrd. EUR ausweiten, die Bilanzsumme stieg auf rund 2,237 Mrd. Euro. Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich um 6,2 % oder 98 Mio. EUR auf 1,68 Mrd. EUR. Die Gesamteinlagen blieben nahezu unverändert bei 3,017 Mrd. EUR. Zwar stiegen die bilanziellen Einlagen um rund 21 Mio. EUR,  jedoch reduzierten sich die Einlagen der Kunden in z.B. Wertpapieren aufgrund der allgemeinen Kapitalmarktlage um 3,6 %.

„Im Beratungsgeschäft waren wir zufrieden, die Kunden legen Wert darauf und kommen deshalb zu uns“, sagt Königs. So konnten z.B. neue Kredite mit Privat- und Firmenkunden in Höhe von 352 Mio. EUR und Anlagen in Wertpapieren von rund 199 Mio. EUR vereinbart werden.

Die Serviceleistungen der Bank wurden auch in 2022 wieder umfangreicher in Anspruch genommen. Allerdings wünschen sich unsere Kunden im Gegensatz zum Beratungsgeschäft immer mehr digitale Angebote. So hat eine Kundenbefragung im vergangenen Jahr ergeben, dass rund zwei Drittel der Kundinnen und Kunden für Überweisungen, Daueraufträge und andere Serviceleistungen digitale Kanäle wie z.B. die VR BankingApp bevorzugen.

Auch wenn immer mehr klassisches Bankgeschäft online erledigt werden - eine Geldanlage, die Finanzierung des Traumhauses oder die Betreuung der Firmenkunden werden ungern mit drei Klicks anonym im Internet erledigt. „Die Filialen und der persönliche Kontakt sind weiter wichtig und daran wird sich grundsätzlich auch nichts ändern“. ist sich Königs sicher.

Das Betriebsergebnis wurde 2022 durch kurzfristige und gegenläufige Effekte belastet. „Hier ist zunächst die Inflation zu nennen, die sich auch in unserem Verwaltungsaufwand niedergeschlagen hat, unter anderem mit steigenden Energiepreisen“. führt Vorstandsmitglied Steffen Simmer aus.

„Hinzu kamen weitere negative Einflussfaktoren. Es gab auch Belastungen, die direkt durch aus den Zinssteigerungen resultierten. Die Wichtigste betrifft unsere Eigenanlagen in festverzinslichen Wertpapieren. Die Kurse dieser Anleihen sind gefallen. Der Effekt ist jedoch nur temporär und die Verluste werden in den Folgejahren wieder aufgeholt, da die Anleihen zum Ende der Laufzeit zum vollen Nennwert zurückgezahlt werden. Trotzdem müssen wir diese Verluste in 2022 aufgrund des Vorsichtsprinzips im deutschen Handelsrecht in einem relevanten Umfang in unserer Gewinn- und Verlustrechnung abbilden“, erklärt Simmer und führt fort: „Diese also rein zinsinduzierte Belastung wird durch die gute Bonität der Eigenanlagen in den Folgejahren automatisch zu Wertaufholungen und positiven Ergebnisbeiträgen führen.“

„Der Blick in die Bankenlandschaft verdeutlicht, dass wir uns in 2022 gut geschlagen haben. Dies nicht zuletzt deshalb, weil unser Fokus nach wie vor auf dem Kundengeschäft liegt“, erläutert Klaus Königs abschließend. Besondere Kreditrisiken waren in 2022 noch nicht zu beobachten. Die heimische Wirtschaft habe sich überwiegend krisenfest gezeigt.

 

Mit Optimismus und Zuversicht in ein neues Jahr

„Auf 2023 zu erwartende steigende Kreditrisiken sind wir allerdings gut vorbereitet“. führt Ralph-Uwe Orth weiter aus.  „Der Zinsüberschuss, der sich aus der Differenz zwischen Kredit- und Einlagenzinsen ergibt, wird in den nächsten Jahren wieder höher ausfallen, das wird uns nutzen“, so Ralph-Uwe Orth. Umgekehrt aber spürte das Haus bereits Ende 2022 den Rückgang bei den für die Bank traditionell wichtigen Immobilienfinanzierungen.

„Dies hängt damit zusammen, dass die Finanzierungskosten mit den Zinsen steigen und sich viele zunächst vor großen Investitionen scheuen“, führt Orth weiter aus. „Der Markt hat zwar deutlich an Dynamik verloren, wird aber auch weiterhin ein wichtiges Standbein sein. „

Was im Finanzierungsgeschäft die Stimmung trübt, ist gut für die Sparer der VR Bank Lahn-Dill. Nach mehr als 10 Jahren fallender Zinsen erfreuen sich Anlagen auf z.B. Festgeldern aktuell wieder einer erhöhten Nachfrage. So hat die Bank in den vergangenen Wochen ihr Angebot für Zinsanlagen wieder deutlich ausgeweitet. Bei der nach wie vor hohen Inflation kommt der Struktur des Vermögens, also der Streuung auf verschiedene Anlageklassen, aber nach wie vor eine hohe Bedeutung zu.

Für das Jahr 2023 zeigt sich Klaus Königs vorsichtig optimistisch. „Wir gehen absolut zuversichtlich ins neue Jahr.  Unsere stabile Ausgangsbasis erlaubt es uns, an den Dekadenthemen unserer Gesellschaft weiterhin aktiv mitzuwirken und hier zu investieren. Dazu gehört neben der Digitalisierung auch die Transformationsbegleitung unserer Kunden und Nachhaltigkeit“. erläutert Königs abschließend.

 

Mitarbeiter ebnen den Erfolg

Unseren Erfolg verdanken wir nach wir vor unserem klaren strategischen Fokus auf die Region, dem Vertrauen unserer Mitglieder und Kunden sowie der engagierten Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!“, sind sich alle Vorstände einig.