Die detaillierten Geschäftszahlen des vergangenen Jahres erläutert Klaus Königs wie folgt: „Unser betreutes Kundenvolumen konnten wir um 74 Mio. EUR auf 4,697 Mrd. EUR ausweiten, die Bilanzsumme stieg auf rund 2,237 Mrd. Euro. Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich um 6,2 % oder 98 Mio. EUR auf 1,68 Mrd. EUR. Die Gesamteinlagen blieben nahezu unverändert bei 3,017 Mrd. EUR. Zwar stiegen die bilanziellen Einlagen um rund 21 Mio. EUR, jedoch reduzierten sich die Einlagen der Kunden in z.B. Wertpapieren aufgrund der allgemeinen Kapitalmarktlage um 3,6 %.
„Im Beratungsgeschäft waren wir zufrieden, die Kunden legen Wert darauf und kommen deshalb zu uns“, sagt Königs. So konnten z.B. neue Kredite mit Privat- und Firmenkunden in Höhe von 352 Mio. EUR und Anlagen in Wertpapieren von rund 199 Mio. EUR vereinbart werden.
Die Serviceleistungen der Bank wurden auch in 2022 wieder umfangreicher in Anspruch genommen. Allerdings wünschen sich unsere Kunden im Gegensatz zum Beratungsgeschäft immer mehr digitale Angebote. So hat eine Kundenbefragung im vergangenen Jahr ergeben, dass rund zwei Drittel der Kundinnen und Kunden für Überweisungen, Daueraufträge und andere Serviceleistungen digitale Kanäle wie z.B. die VR BankingApp bevorzugen.
Auch wenn immer mehr klassisches Bankgeschäft online erledigt werden - eine Geldanlage, die Finanzierung des Traumhauses oder die Betreuung der Firmenkunden werden ungern mit drei Klicks anonym im Internet erledigt. „Die Filialen und der persönliche Kontakt sind weiter wichtig und daran wird sich grundsätzlich auch nichts ändern“. ist sich Königs sicher.
Das Betriebsergebnis wurde 2022 durch kurzfristige und gegenläufige Effekte belastet. „Hier ist zunächst die Inflation zu nennen, die sich auch in unserem Verwaltungsaufwand niedergeschlagen hat, unter anderem mit steigenden Energiepreisen“. führt Vorstandsmitglied Steffen Simmer aus.
„Hinzu kamen weitere negative Einflussfaktoren. Es gab auch Belastungen, die direkt durch aus den Zinssteigerungen resultierten. Die Wichtigste betrifft unsere Eigenanlagen in festverzinslichen Wertpapieren. Die Kurse dieser Anleihen sind gefallen. Der Effekt ist jedoch nur temporär und die Verluste werden in den Folgejahren wieder aufgeholt, da die Anleihen zum Ende der Laufzeit zum vollen Nennwert zurückgezahlt werden. Trotzdem müssen wir diese Verluste in 2022 aufgrund des Vorsichtsprinzips im deutschen Handelsrecht in einem relevanten Umfang in unserer Gewinn- und Verlustrechnung abbilden“, erklärt Simmer und führt fort: „Diese also rein zinsinduzierte Belastung wird durch die gute Bonität der Eigenanlagen in den Folgejahren automatisch zu Wertaufholungen und positiven Ergebnisbeiträgen führen.“
„Der Blick in die Bankenlandschaft verdeutlicht, dass wir uns in 2022 gut geschlagen haben. Dies nicht zuletzt deshalb, weil unser Fokus nach wie vor auf dem Kundengeschäft liegt“, erläutert Klaus Königs abschließend. Besondere Kreditrisiken waren in 2022 noch nicht zu beobachten. Die heimische Wirtschaft habe sich überwiegend krisenfest gezeigt.